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28. Juni 2024
KULTTEMPEL Oberhausen & PLUSWELT PROMOTION präsentieren:
QNTAL www.qntal.de
Als das Projekt Qntal mit seiner ungehörten Mischung aus Mittelalter und Elektronik 1992 das erste Mal auf der Bildfläche erschien, war das Staunen groß. Man kannte zwar mittelalterliche Musik, man hatte natürlich auch schon elektronische Klänge vernommen. In Personalunion indes noch nie. Bis heute zählen Qntal zu den Vorreitern ihres selbst erschaffenen Genres; mit „Qntal IX- time stands still“ fügen sie ihrer makellosen Werkschau ein weiteres betörendes Kapitel hinzu.
Beseelt von mehrsprachiger Poesie verzaubern Qntal ihre ungewöhnlich breit aufgestellte Hörerschaft. Die kommt aus allen Himmelsrichtungen. Aus der Mittelalter-Szene ebenso wie aus der elektronischen Ecke, aus dem Trauerflor des Gothic ebenso wie aus der bärbeißigen Heavy-Metal-Bewegung, aus Pop-Kreisen ebenso wie aus der Klassik. Sie reisen zu Konzerten bis aus Südamerika, Japan oder Spanien an. Das wahrhaft Besondere an den kunstfertig erdachten und mit viel Gefühl umgesetzten Klangbildern ist eben jene Vielfältigkeit und jenes herausragende Talent, das Syrah und Michael Popp unter Beweis stellen.
Das neue Opus „Qntal IX- time stands still“ ermöglicht bei allem Tiefgang ein sofortiges Abtauchen, eine Rückkehr, ein regelrechtes Heimkommen in diese verwunschene, feingliedrige Musikwelt: Durchdringender Gesang, wogende, elegische Harmonien, oszillierende Elektronik, erstmals mitgestaltet durch Christian „El Conde“ Käufl. Festliche, beinahe sakrale Aura, eingängige Melodien, ungewöhnliche Gäste. Dass wir etwas warten mussten auf dieses neue Album, hat gute Gründe: Die letzten Jahre waren durch die Corona Vorgaben ein herber Einschnitt für viele Musiker und liessen die Zeit regelrecht still stehen. Syrah und Popp leben sich überdies bei Estampie rein mittelalterlich aus, bei VocaMe rein vokal – und jetzt eben wieder mit elektronischer Verstärkung. „Wenn man ein Jahr lang hauptsächlich klassische Kirchenkonzerte gemacht hat“, so Komponist Popp, „zieht es einen doch wieder hin zum Computer und zur Elektronik.“
Die Nummerierung der aktuellen Platte verrät es schon: Das Wirken Qntals trägt einen roten Faden, hängt untrennbar zusammen. Syrah sieht das als „Werksverzeichnis“, als klar abgesteckter Arbeitsprozess, in dessen Rahmen die beiden dann aber doch vollkommen frei sind. „Wir haben das Gefühl, mit allen Songs verbunden zu sein, ebenso wie es alle Songs untereinander sind“, so die studierte Sängerin. „Ich lese und sammle das ganze Jahr über Gedichte und Texte, die uns inspirieren. Da ist natürlich das Mittelalter eine große Schatzkiste. Auch die Texte der englischen romantischen Dichter wie William Wordsworth haben zur Vertonung angeregt. Hier vermählen sich für uns der romantische englische Geist, der Rückblick auf ein fantastisches Mittelalter und die Könnerschaft der Dichter zu einer wahren Fundgrube für Assoziationen und eine musikalische Umsetzung.“ Die erfolgte teilweise erneut in der atemberaubenden Natur Irlands, aber ebenso in den Räumen der eigenen Fantasie.
Bei der neuen CD gibt es diesmal auch wieder wunderbare Fundstücke aus alten Zeiten und den Rändern der Welt: Altirische, keltische Texte aus dem 8.Jahrhundert, die einsame mythische Stimmungen an der irischen Küste einfangen, und erstmals auch ein altes japanische Gedicht.
Die Zeitenreise durch die Jahrhunderte ist ein weiteres Mal komplett. So und nur so funktioniert das eben bei Qntal, wie Syrah sagt: „Wir machen Musik mit Texten aus vergangenen Jahrhunderten, leben vom Blick in Vergangenheit und Zukunft und strahlen dabei eine gewisse Zeitlosigkeit aus.“ Also wie immer bei großer Kunst.
Manchmal wohnt einem Anfang wahrhaftig ein Zauber inne. So wie damals, vor all diesen Jahren, als Syrah, Michael Popp und Ernst Horn Qntal aus der Taufe hoben. Der ungewöhnliche Name, so muss erwähnt werden, erschien Sängerin Syrah nämlich im Traum. Und schon mit „Qntal I“ spielten sich die drei, allesamt studierte Musiker aus dem gravitätischen Bereich der Klassik, in die Herzen einer Szene, die damals noch gar nicht wusste, dass es sie gab. Und vor allem dank Qntals einzigartigen Crossovers wuchs und gedieh. Elektronische Beats, mittelalterliche Melodien, Chöre und Syrahs entrückter Gesang – hier wurde musikalisches Neuland betreten.
„Time stands still“ ist eine Hommage an den Moment, das Jetzt, das Innehalten – gleichzeitig auch eine Auseinandersetzung mit dem temporären verordneten Verstummen der Musik in den letzten Jahren. Syrah und Michael stehen für eine ständige Auseinandersetzung mit ihrer Sprache, der Musik, können sich darin nun wieder ausdrücken und haben seit ihrem musikalischen Start in den 80ern inzwischen 350 !!! Songs/Titel verfasst.